Einsatz am 15.08.2020

Hallo Ihr Lieben, auch heute waren wir wie an jedem Samstag wieder im Einsatz. Die angekündigten Temperaturstürze mit Gewittern sind (leider) nicht eingetreten und es wurde wieder ein schweißtreibender Einsatz der sich wie immer gelohnt hat.

Versorgen konnten wir heute 43 Menschen mit Brötchen, Wasser, Konserven, Hygieneartikelnsowie Nahrung für Hunde oder Katzen. Wir haben heute auch wieder ganz tolle Gesprächemit den Menschen geführt. Jeder Einsatz bereitet uns richtig viel Freude.

Der Einsatz wurde wie in jeder Woche bereits ab Sonntag in einer kleinen Whatsappgruppe der teilnehmenden Mitglieder geplant. Wer macht was, wer holt was von wo… wer kann fahren.Alles an sich Kleinigkeiten die aber organisiert werden müssen, dazu die Kontakte zu den Foodsharern die uns dann Samstags mit einigen Leckereien unterstützen.

Im Einsatz waren heute Zoli, Naddi, Maren, Büppel und Jörg, dazu kam Jennifer die sich das heute mal angeschaut hat und schon beim ersten Einsatz richtig mittendrin war. Dazu hatte sie noch selbstgebackene Muffins mitgebracht über die sich alle gefreut haben.

Treffpunkt war wie immer um 14.00 Uhr die Villa um die Brötchen zu schmieren, vorher haben sich Nadja und Jörg mit Hartmut von den Foodsharen getroffen um Aufschnitt zu übernehmen. Hartmut hatte auch noch Joghurt und Gebäck dabei, da wir die Kühlkette nicht unterbrechen wollten, haben wir uns darauf geeinigt das Hartmut mit seiner Kühlbox direkt zum Bahnhof kommt.

In der Villa ging es dann wie immer gleich los mit dem schmieren der Brötchen, die Teams sind so gut aufgestellt, das jede Einsatzvorbereitung uns richtig Spaß und Freude bereitet. Wir sind alle ausnahmslos positiv bekloppt, haben Freude an der Sache und machen das richtig gerne. Zwischen der Vorbereitung haben wir uns auch noch ein Eis gegönnt und herzlich gelacht. Um 15.40 ging es dann zum Bahnhof, dort standen beim Eintreffen relativ wenig Menschen, aber nach und nach wurden es immer mehr. Wie eingangs geschrieben waren es 43 Menschen die wir heute versorgen konnten.

Einen Dank möchten wir an dieser Stelle an die Unterstützer aussprechen, die uns mit Geld- und Sachspenden unterstützen, ohne das wäre es uns nicht möglich diese Arbeit zu leisten.Und Danke auch an alle Engel die uns passiv und aktiv unterstützen…. Nur gemeinsam sind wir stark.

Wir Straßenengel wünschen Euch ein schönes Wochenend.

Einsatz am 08.08.2020

Motto des Tages: Hot in the City / Hot in the Summer.

27 Bedürftigen konnten wir heute mit belegten Brötchen, die liebevoll von uns vorbereitet wurden, unterstützen. Zusätzlich haben wir noch Rucksäcke mit Hygieneartikeln und haltbaren Lebensmitteln ( Nudel, Reis, Haferflocken, Nudelsoßen….und vielem mehr) befüllt. Durch die tatkräftige Unterstützung der Oldenburger Spendengruppe Foodsharer Barbara Lascheit und Hartmut Bock waren auch noch Bananen, Schokobrötchen, toller Kuchen sowie haltbare Lebensmittel sowie Hunde und Katzenfutter im Gepäck. Und die Geschichten der Bedürftigen sind immer wieder spannend, und sie zeigen auf, wie schnell es gehen kann und man „auf der Straße landet“.

Da genügt der Tod einer Mutter, mit der man in einer Bedarfsgemeinschaft gelebt hat, und niemand daran denkt das durch den Tod, keine Bedarfsgemeinschaft mehr besteht. Trotzdem dauert es bereits über 2 Jahre und die Leistung wird nicht aufgestockt……ob Formulare fehlen, die nicht ausgefüllt werden oder werden können…..

Der Held des Tages ist heute unser Ehrenamtlicher Zoltan. Er hat unser Team am Platz besucht und uns mit Wassereis und Wasser versorgt. Danke dafür!

Einsatz am 01.08.2020

Wenn ich unseren Einsatz am Samstag denke, muss ich (Mona) immer noch schmunzeln. Lange habe ich keinen Einsatz mehr erlebt, wo so viel „schief ging“. Und wer mich kennt, der weiß ich mache das gut fünf Jahren . Es war also einer der Einsätze an die man sich Jahre später noch erinnert.

Was war passiert? Heiko fing Samstag an zu niesen ohne Ende. Da wir die Vorschriften ernst nehmen, durfte er natürlich nicht am Einsatz teilnehmen. Also musste Jörg schell einspringen und die Sachen bei uns rausholen, gleichzeitig musste eine Mitarbeiterin ihren Kofferraum ausräumen damit dort Platz für weitere Dinge war. Und das alles gaaaaanz kurzfristig.

Als wir also alle gut mit 30 Minuten Verspätung in der Villa ankamen, war die Hektik groß. Schnell musste ja alles erledigt werden was wir die letzte halbe Stunde schon hätten machen sollen und dann noch bei einer Person weniger. Also rein gehauen und Brötchen geschnitten. Alles gut soweit , wir waren wieder in der Zeit. Aber jetzt kommt es, der Einkaufsdienst hatte vergessen Margarine einzukaufen. Also schnell einer los und einkaufen. In der Zeit hat Hellen schon mal angefangen das Gemüse vorzubereiten und ich angefangen Kaffee zu kochen. Margarine kam schnell da Supermärkte sich in unmittelbarer Nähe befinden. Also weiter im Text , belegen und Zeit raus holen. Alle geben Gas. Wir holen die Zeit raus aber dann bei Brötchen 61 plötzlich fehlt Aufschnitt. Also wieder rüber zum Supermarkt. Jetzt aber mit aller Kraft Gas geben.

Geschafft – pünktlich um 16 Uhr stehen wir trotzdem vor der Hauptpost. Rund 20 Menschen warten direkt auf uns. Aufbau, Aufgabenverteilung alles läuft am Schnürchen. Bis plötzlich eine Mitarbeiterin zusammen sackt. Sie verträgt die Hitze in Kombi mit dem Mundschutz nicht. Ich bitte sie sich in ihr Auto zu setzen und bringe ihr Wasser, messe als Ersthelferin Puls und Sauerstoffsättigung. Der Mitarbeiterin geht es nicht gut, sie muss sich im Auto hinlegen. Ich bin kurz davor einen Krankenwagen zu rufen aber sie erholt sich Gott sei dank und kann die Reise nach Hause selbstständig antreten. Derweil verteilen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter leckere Brötchen , Backwaren und Lebensmittel sowie frische Bananen, gekochte Eier und Trauben.

Wir können etwas durchatmen und das Gespräch mit den Bedürftigen suchen. Uns wird gesagt dass man so froh ist , dass es endlich wieder Zeit für Gespräche ist ( natürlich mit Abstand und Maske). Trotzdem ist es immer noch nicht das Gleiche wie vor Corona. Wir dürfen den Menschen nicht zu Nahe kommen, sie nicht tröstend in den Arm nehmen. Weil wir so beschäftigt sind, dass alle den Abstand einhalten, können wir auch nicht so viele Gespräche führen , wie wir gerne würden.

Derweil kommt Hartmut von den Lebensmittelrettern um die „Reste“ abzuholen und sie weiter zu verteilen und eine Mitarbeiterin nach Hause zu bringen.

Ich denke also mit einem Schmunzeln zurück an diesen Einsatz aber auch mit viel Wehmut. Denn wir würden so gerne viel mehr Gespräche führen, für die Menschen da sein. Sie in den Arm nehmen oder einfach mal die Hand auf die Schulter legen.

Einsatz am 25.07.2020

Hallo Liebe Freunde der Straßenengel Oldenburg, auch heute hatten wir wieder einen guten Einsatz an der Hauptpost in Oldenburg, das Wetter spielte bis kurz vor dem Ende einigermaßen mit und wir wurden nur ein wenig nass, aber das nur am Rande…..

Kurz vorweg: Leider wurde im Vorfeld eine Information der Johanniter das diese heute nicht da wären falsch interpretiert, und es wurde verbreitet das wir Straßenengel heute nicht da wären. Das war und ist absolut falsch. Wir haben mit den Johannitern nichts zu tun und sind aktuell jeden Samstag ab 16:00 Uhr vor Ort und geben die Brötchen, Kaffee, Tee und weitere Dinge aus. Bitte gebt das so weiter.

So ein Einsatz am Samstag ist ja nicht eben schnell gemacht, die Teams sprechen sich in der Woche vorher ab, wer was besorgt, wer mit wem fahren kann und was gespendet wurde. Die Brötchen müssen Samstagmittags im Le Cafe von der Bäckerei & Konditorei Behrens – Meyer an der Donnerschweer Straße abgeholt werden, der Aufschnitt mit Dekoration muss eingekauft werden, Spendenabholungen organisieren und so weiter.Dabei werden wir unter anderem auch aktiv von den Foodsharern unterstützt, wir helfen uns Gegenseitig, Danke.Das alles lief heute wie an den anderen Einsatztagen wieder super. Heute konnten wir auch wieder zwei neue Mitglieder begrüßen, die uns Straßenengel ab sofort aktiv unterstützen.Das sind Nadja und Maryam, die sich aus den Vorgesprächen und dem heutigen Einsatz gleich prima in unserem Team integriert haben. Herzlich Willkommen Ihr Beiden, Klasse.

Am heutigen Tag konnten wir ca. 30 Bedürftige versorgen, es fanden auch wie immer ganz tolle Gespräche statt, einfacher Smalltalk auf Augenhöhe bei einem Kaffee und in der Warteschlange, einfach schön, man kennt sich mittlerweile größtenteils. Verteilt wurden die Brötchen, dazu hatten wir wieder etwas Obst, gekochte Eier, Hygieneartikel und andere Kleinigkeiten.

Auch am kommenden Samstag, den 01.08.20 sind wir wieder ab 16:00 an der Hauptpost und freuen uns auf Euch. Wer uns aktiv oder auch mit Spenden, Sachspenden unterstützen möchte schreibt einfach eine Nachricht über unsere Seite, wir melden uns zeitnah.

Die Oldenburger Straßenengel wünschen Euch Allen ein schönes Wochenende, bleibt gesund und wir sehen uns.

Einsatz am 18.07.2020

Auch heute wieder ein starker Einsatz vom Team und auch wieder eine tolle Spendenbereitschaft, danke an alle Unterstützer.

Einen kleinen Vorgeschmack auf unsere Vorarbeit am Samstag haben wir Euch ja schon in dem kleinen Clip gezeigt. Da wir ein wenig getestet haben, können wir an diesem Wochenende nicht viele Bilder zur Verfügung stellen.

An diesem Samstag waren Hilke und Sebastian neu dabei, auch wieder zwei, die von Anfang an prima ins Team passen.Wir haben an diesem Wochenende knapp 40 Bedürftige an der Post mit belegten Brötchen, frischem Obst, gekochten Eiern, leckerem Gebäck, sowie Konserven, Terrinen und Hygieneartikeln versorgen können.

In der Warteschlange haben wir wieder sehr schöne Gespräche mit den Menschen führen können.

Am nächsten Samstag sind wir wieder da, wir freuen uns auf Eure Unterstützung und auch darauf diese lieben Menschen die sich über Eure Unterstützung freuen zu treffen.

Beste Grüße und bleibt Alle gesund.

Einsatz am 11.07.2020

Heute durften wir eine neue Mitarbeiterin begrüßen. Die liebe Maren ist zu uns gestoßen und wir freuen uns sehr dass sie nun Teil unseres Teams ist. So begann sie heute auch mit vollem Einsatz uns beim Brötchen schmieren und später bei der Ausgabe zu helfen.

Nicht zum ersten Mal erleben wir dass neue Mitarbeiter überrascht sind, dass wir uns ca eine halbe Stunde, nach getaner Arbeit in der Villa, Zeit nehmen um gemütlich miteinander Kaffee zu trinken, ein Brötchen zu essen und miteinander zu klönen. Bei uns steht der Mensch im Vordergrund. Das heißt dass wir uns freuen einander kennenzulernen und uns annehmen wie wir sind. Voneinander lernen und miteinander Spaß zu haben, sind elementare Bausteine unseres Teams.

So gestärkt sind wir dann auch zum Hauptbahnhof aufgebrochen. Dabei hatten wir natürlich unsere Brötchen , Kaffe, Wasser und Tee und einige Leckereien sowie eine Auswahl an Gemüse und Obst und Lebensmittel für die Aktion „Füll meinen Rucksack“.

Als wir ankamen war gerade die Demo gegen Rassismus in vollem Gange . Ein sehr liebenswerter Polizist hat uns geholfen mit der schwierigen Verkehrssituation klar zu kommen, so dass wir dann den Ausgabeort dennoch erreichen konnten. Danke dafür!

Ich (Mona) bin dann aus dem Auto raus um den Wartenden zu sagen dass wir auch gleich kommen. Auf dem Weg dorthin fiel mir eine junge Frau auf, die auf dem Bürgersteig stand und kräftig applaudierte und die Sprüche der Demo voller Inbrunst nachsang. Ich kannte sie, denn ich erinnerte mich wie sie vor ein paar Wochen bei uns war und vor Glück weinte weil sie Lebensmittel bekam. Ich fragte sie also nach ihrem Befinden. Gut ginge es ihr, nur hätte sie absolut kein Essen mehr, gestern Mittag hätte sie das Letzte gegessen und nun sei sie sehr froh dass es Brötchen gäbe. Sie ist vor Dank bald zerflossen ohne dass sie überhaupt was in der Hand gehabt hätte. Mir war klar dass wir da handeln müssen. Also haben wir schnell eine ganze Tasche voll mit Lebensmitteln gepackt und ihr überreicht, als sie an der Reihe war. Diese junge Frau ist so unglaublich dankbar und ehrlich gerührt dass es selbst mir nach allen Jahren den Atmen verschlägt. Natürlich haben wir auch allen anderen Besuchern ein paar Lebensmittel, Obst und Gemüse sowieso Hygieneartikel mitgeben können.

Heute war auch ein junger Mann dabei, den wir noch nicht kannten. Er war sehr höflich und freundlich. Zu unserem Erstaunen baute er sich sein „Nachtlager“ genau dort auf, wo wir vorher unseren Stand hatten. Die Frage ob er noch Schlafsack oder Ähnliches gebrauchen könnte, verneinte er und zeigte uns stolz seine Decke und wie warm sie doch halten würde. Ein absolut sympathischer junger Mann, der nur nimmt was er braucht. Wir hoffen sehr dass er uns in Zukunft regelmäßig besucht und dass er die Hilfsangebote der Stadt annimmt. So jetzt habt ihr wieder ein bisschen über unsere Arbeit erfahren. Hinterlasst uns gern unter diesen Beitrag ein Kommentar mit Lob oder Kritik. Wir freuen uns über Eure Meinung !

Einsatz am 04.07.2020

Heute der erste Einsatz nach Öffnung der Tafeln in Oldenburg, das Team traf sich um 14 Uhr um die Brötchen zu schmieren. Wir hatten wieder jede Menge Spaß bei der Vorbereitung, heute neu dabei die Iris, sie hat sich gleich super in die Gemeinschaft integriert.
Um 15:45 Uhr haben wir mit dem Aufbau an der Hauptpost begonnen, der Andrang der Menschen hielt sich in Grenzen, um 16 Uhr begann dann die Ausgabe.
Verteilt wurden heute neben den geschmierten Brötchen auch gespendetes Obst, gekochte Eier und auch Schokolade. Dazu gab es auch Kaffee, Tee, Wasser und auch Hygieneartikel, Tierfutter usw.
Da heute nicht ganz so viel los war, haben wir wieder viele tolle Gespräche mit den Menschen führen können. Es war für uns wieder unheimlich toll, dort zu unterstützen.
Alleine die Gespräche mit den Leuten geben uns auch immer wieder die Kraft und die Motivation das weiterhin jedes Wochenende zu unterstützen. Wir gemeinsam, nur so funktioniert es.

Einsatz vom 27.06.2020

Zum letzten Mal hieß es am Samstag den 27.06.2020 Taschen packen, denn die Oldenburger Tafel hat wieder geöffnet. Die Leute am Bahnhof wurden mit Flyern auf die Situation ab dem kommenden Samstag aufmerksam gemacht.

Gepackt wurden wieder über 40 Taschen, die an diesem Samstag auch recht zügig, genau wie die belegten Brötchen ausgegeben wurden. Der Ablauf am Bahnhof bzw. der Hauptpost klappt mittlerweile wie am Schnürchen. Abstände werden eingehalten, Mund/Naseschutz haben im Regelfall alle dabei, zur Not helfen wir damit aus.

Die Umsetzung der Auflagen klappt prima, wie sich zu Beginn in einen Gespräch mit der Polizei, die kurz Ablauf und die Genehmigung kontrolliert haben, herausgestellt hat.

Nächsten Samstag sind wir wie gehabt wieder vor Ort.

Einsatz am 20.06.2020

Auch an diesem Termin konnten wir wieder über 40 Menschen mit Lebensmittel tüten , Kaffee und Brötchen versorgen.

Und wir haben gute Neuigkeiten. Die Tafel wird nächste Woche wieder eröffnen. Bitte dazu die Informationen der Presse oder der Internetseite der Tafel entnehmen.

Wir werden morgen am 27.06.2020 letztmalig Lebensmittel tüten zusätzlich ausgeben. Danach werden wir natürlich weiterhin auch jeden Samstag vor Ort sein mit Brötchen / Kaffee/Tee/ Wasser oder selbst gekochtem Essen. Wir freuen uns dass wir dann in Zukunft zusätzlich zur Versorgung auch wieder Zeit für gute Gespräche ( natürlich unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln) haben werden.

Einsatz am 13.06.2020

Endlos erscheint sie uns, die Schlange. Die Schlange, die sich schon längst gebildet hat, bevor wir überhaupt loslegen. In den nächsten Minuten wird sie wachsen von 20 auf 40 Menschen. Mit Maske ausgestattet und dank unseres Ordners Johann, auch mit genügend Abstand.

Zuerst diejenigen im Rollstuhl. Jeder hat Verständnis dass Menschen mit Gehbehinderung zuerst dran kommen. Kein Maulen ist auch nur im Ansatz zu hören.

Und dann kommen sie, die Kunden, die wir mit Namen kennen, die wir seit Jahren begleiten aber auch die „Neuen“, die neuerdings auf unsere Hilfe angewiesen sind.

Da ist die junge Frau, die weint weil sie nur noch eine Packung Nudeln im Schrank hat und sonst für den Rest des Monats nichts. Sie ist unglaublich erleichtert weil sie von uns eine Tüte mit Lebensmitteln bekommt und dazu noch belegte Brötchen, einige zu mitnehmen, eines isst sie sofort. Sie ist hungrig und durstig . Zum Glück haben wir auch Getränke mit dabei.

Da ist der Herr in der Blüte seines Lebens. Er ist obdachlos. Man sieht es ihm niemals an. Er ist frisch geduscht, trägt sein bestes Hemd und steht aufrecht vor uns. Nach all den Jahren sieze ich ( Mona) ihn trotzdem. Ich könnte ihn ebenso wie die anderen duzen aber ich weiß dass es ihm wichtig ist. Dass er sich so das letzte bisschen Respekt sichert. Er hatte wieder Arbeit aber Corona hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als wir später losfahren sehe ich ihn mit hängenden Schultern auf dem Weg zu seinem Nachtplatz. Ich tue so als wenn ich ihn nicht sehe, ich will ihm die Illusion nicht nehmen dass wir wissen wie es ihm wirklich geht.

So stehen wir da also. Händigen Lebensmittel und Brötchen und Kaffee , Tee und Wasser aus. Wir wissen, die Menschen möchten, so wie vor Corona, mit uns sprechen, sich Probleme von der Seele reden aber das geht nicht. Wir müssen schnell und effektiv die Taschen und Lebensmittel ausgeben. Alles unter Einhaltung der Hygiene vorschriften. Das menschliche Miteinander bleibt auf der Strecke. Wie gerne würden wir jetzt unsere Besucherin in den Arm nehmen dürfen, die gerade ihren Bruder zu Grabe getragen hat. Wie gerne möchten wir jetzt im Gespräch Mut machen, derjenigen, die gerade ihren Job verloren hat. So müssen wir uns trösten dass wir zumindest materiell helfen können. Die Hoffnung dass wir bald auch wieder für die Menschen in Gesprächen da sein können, bleibt.

Am Ende kommen noch Menschen. Wir haben leider keine Tüten mehr. Aber noch belegte Brötchen und Brot.

Wie gerne würden wir jedem einzelnen noch eine Tüte geben können… wie gern Wir blicken zurück auf einen ereignisreichen Tag und möchten uns ganz herzlich bedanken bei unseren Spendern des heutigen samstags: Gerda, Daniela und Robert, sowie Bettina und Elke.